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Der Biggesee

 

Bau der Biggetalsperre

1956 verabschiedete der Landtag von Nordrhein-Westfalen ein Gesetz für die Finanzierung der Biggetalsperre.

Am 1. August 1956 trat das Biggetalsperrengesetz in Kraft. Danach waren die Stadtwerke verpflichtet, von jedem Wasserabnehmer im Versorgungsgebiet 1,2 Pfennige je m³ bezogenen Wassers als sogenannten „Biggepfennig“ zur Finanzierung des Baus der Biggetalsperre einzuziehen.

 
 

Der Bau der Biggetalsperre begann im Jahre 1956 und wurde 1965 beendet, die Planungen reichen allerdings bis ins Jahr 1938 zurück. Die aus dem Jahre 1912 stammende Listertalsperre wurde zu einem Vorbecken der neu entstandenen Talsperre. Das Gesamtsystem umfasst ein Stauvolumen von 171,7 Mio. m³, davon entfallen 150,1 Millionen auf die Bigge- und 21,6 Millionen auf die Listertalsperre. Somit ist die Biggetalsperre vom Fassungsvermögen die fünftgrößte Talsperre Deutschlands. Das Einzugsgebiet beider Talsperren umfasst ein Gebiet von 287 km². Die Stauseen selbst haben eine Wasserfläche von 8,76 km² bei einer Länge von etwa 20 km. Die größte Tiefe des Biggesees beträgt bei Vollstau rund 52 m.

Rund 2550 Personen mussten für die Biggetalsperre in die neu erbauten Ortschaften Neu-Listernohl, Sondern-Hanemicke und Eichhagen umgesiedelt werden. Es wurden 4,4 km Bundesstraße, 14,8 km Landstraße, 18,2 km Kreis- und Gemeindestraßen sowie 31 km Randwege, zusammen 68,4 km Straßen und Wege neu gebaut. Die Biggetalbahn wurde im Bereich der Talsperre ebenfalls neu erbaut. Für die neuen Verkehrswege war der Bau von acht großen Talbrücken und 24 kleineren Brücken erforderlich.

Auch die Marien-Kapelle Waldenburg musste dem Bau der Biggetalsperre weichen. Sie wurde an das Ufer des Biggesees umgesetzt.

Als Sperrbauwerk dient im Fall der Biggetalsperre ein 52 m hoher Felsschüttdamm mit einer Asphaltbeton-Außendichtung. Die Listertalsperre hat dagegen eine Staumauer.

 

 
   
     
 

Geographische Lage

Der Biggesee liegt im Südteil des Sauerlands zwischen den Städten Attendorn im Norden und Olpe im Süden. Er erstreckt sich etwa im Zentrum des Naturparks Ebbegebirge. Durchflossen wird der Stausee vom Lenne-Zufluss Bigge und unter anderem von Brachtpe,Bieke, Bremgebach, Dumicke und Lister gespeist.

An der Lister erstreckt sich westlich direkt an den Biggesee angrenzend auf dem Gebiet der Städte Drolshagen (Kreis Olpe) und Meinerzhagen (Märkischer Kreis) die ehemals selbstständige Listertalsperre.

Im Biggesee befindet sich die etwa 34 ha große Gilberginsel, die zusammen mit der benachbarten Uferregion ein Naturschutzgebiet bildet.

 

 
     
 

Zweck

Vor allem dient der Biggesee der Speicherung von Rohwasser für das Ruhrgebiet, um eine gleichmäßige Wassermenge in der Ruhr sicherzustellen. Aus dem Stausee können über Bigge und Lenne bis zu 40 % des erforderlichen Zuschusswassers aller Talsperren im Flusssystem der Ruhr abgegeben werden. Weiterhin ist eine wichtige Aufgabe der Hochwasserschutz. In der hochwassergefährdeten Zeit vom 1.11. bis 1.02. wird ein Hochwasserschutzraum von 32 Mio. m³ freigehalten; dieser wird in der Zeit vom 1.02. bis zum 1.05. für den Aufstau freigegeben. Daneben erzeugt ein Wasserkraftwerk ca. 22 Mio. kWh Strom im Jahr. Die Ausbauleistung der drei großen und einer kleinen Francis-Turbine beträgt 15,6 MW. Die Wasserentnahme aus dem Stausee erfolgt vorzugsweise über das Kraftwerk. Betreiber der Talsperre ist der Ruhrverband. Mit der benachbarten Listertalsperre bildet der Biggestausee ein großes Talsperrensystem.

 

 

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